Samstag, 22. Dezember 2018

Review: Husmanskost - Solstice (2018)



Husmanskost aus Norwegen zählen schon seit ihrem 2017er Release "Ründspült" zu meinen Favoriten. Darauf liefern Kai (Gitarre), Niklas (Schlagzeug) und John (Gesang) soliden Grindcore mit Punk- und Crustanleihen ab. Auf der aktuellen EP "Solstice", die gestern erschienen ist, findet man solche kaum noch, man hat sich stattdessen eindeutig mehr an diversen Metalspielarten orientiert. Stilistisch steht natürlich ganz klar Grindcore im Vordergrund. Es blastbeatet fröhlich vor sich hin, bis die Nackenwirbel brechen. Die schnellen Parts wechseln sich mit langsamen Parts ab, die sich eher von Death Metal und Sludge-Spielarten inspirieren lassen, während der Gesang viel mehr an das Shouting im Black Metal erinnert. Die vier enthaltenen Songs strotzen nur so vor Abwechslung und Spielfreude.

Dass die drei Musikanten Ihre Instrumente durchaus beherrschen (speziell das Drumming ist wirklich lobenswert hervorzuheben) war schon auf der, ebenfalls in diesem Jahr veröffentlichten, Platte "Ambi-Valence" sehr gut zu hören. Auf "Solstice" hat man hier aber beim Mixing noch eine Schippe drauf gelegt. Der Sound ist hervorragend abgemischt und glasklar. Es gibt an dieser Veröffentlichung rein gar nichts zu mäkeln. Grundsätzlich ist "Solstice" jedem Freund von Grindcore wärmstens empfohlen, aber auch jene, die Grindcore als stumpfes Geknüppel und Gegrunze abtun, sollten einen Blick bzw. Lauscher riskieren, sie dürften angenehm überrascht sein.

"Solstice" könnt ihr auf Bandcamp für kleines Geld digital erwerben.

Auf Facebook findet man die Jungs ebenfalls und dürfte ihnen mit einem Like sicher eine Freude bereiten.

Dienstag, 13. März 2018

Review: The Carpet Kids - S/T (2017)


Die Teppichkinder stammen aus Nashua, New Hampshire (USA) und spielen energiegeladenen, melodischen Punkrock mit dezenten Trashanleihen.

Bei dem Begriff Thrash und vor allem auch bei Begutachtung des Covers hätte ich zunächst einmal derbes Geknüppel erwartet aber wurde beim Durchhören eines Besseren belehrt. Die vier Herren haben technisch einiges auf dem Kasten und kombinieren gekonnt zweistimmigen Gesang mit dem Zusammenspiel von Lead- und Rhythmusgitarre zu einer Ohrwurmoffensive auf den Gehörkanal.

Die Abmischung wirkt anfangs etwas rauh, hat man sich da aber erstmal reingehört, passt es wie die Faust aufs Auge und man kann fünf Tracks herrlichen Punkrock genießen. Midtempo und Highspeed wechseln sich sehr schön ab, die beiden Gitarreros liefern weitaus mehr als simplen Drei-Akkorde-Schrabbel-Punk ab, verfallen aber dennoch nicht in übertriebenen Technikkram.

Das Debut der Teppichkinnings stellt auf jeden Fall eine solide Punkrockplatte mit enormer Spielfreude und wenig Schnörkeleien dar und sei jedem ans Herz gelegt, der sich neben Geknüppel und Gekreische auch gerne mal Punkrock mit fetzigen Melodien zu gemüte führt.

Das ganze gibt es für Umme auf Bandcamp.

Und als Punkrock Band von heute braucht man natürlich auch Fatzebook. Hin da und Daumen machen.

Dienstag, 6. März 2018

Review: Menstrual Parasite - No Lies (2017)

Menstrual Parasite aus Roanoke, Virginia spielen sehr schnellen, lauten Crust Punk mit kleinen Thrash und Fastcore-Anleihen. Und wenn ich schnell sage, dann meine ich schnell. Die EP hat nämlich mit 8 Tracks gerade mal eine Spieldauer von knapp 6 Minuten (5:51 um ganz genau zu sein). Mit "Fuck Will Smith" (muss ich wirklich?) wird eingestiegen und dann mit konstanter Hochgeschwindigkeit alles runtergeknüppelt, was nicht bei drei auf'm Baum is. Der Gesang erinnert manchmal an Bands wie Crucifucks oder Krum Bums aber mit einiges mehr an Wut und Energie dahinter. Wer eine schnelle Gehörgangreinigung benötigt, greift hier am besten zu. Musikalisch wird solider Crust abgeliefert und auch sonst stimmt alles. Die kurze Spieldauer finde ich persönlich zwar schade, ein paar mehr oder auch längere Tracks hätten es gerne sein dürfen, aber dafür hat irgendein besonders kluger Mensch ja den Replay Button erfunden. Mit Will Smith möchte ich trotzdem nicht... ihr wisst schon.

Auf Bandcamp gibt's das gute Stück in der "Pay What You Want"-Variante zum Download.

Und da heutzutage jeder bei Facebook ist, ist die Band dort ebenfalls vertreten und darf gerne geliked werden.

Dienstag, 27. Februar 2018

Review: Depravation/ANCST - Split EP (2018)


Heute wieder mal etwas aus der härteren Ecke. Die taufrische Slit EP zwischen Depravation aus Gießen und ANCST aus Berlin wartet zwar nur mit insgesamt 4 Tracks auf, diese haben es aber in sich. ANCST vermischen melodischen Black Metal mit Hardcore und das recht gekonnt. Abgerundet vom wütenden Shouting des Fronters überrollen die beiden Tracks ""Call Of The Endless Road" und "The Old Darkness" den Zuhörer mit deftigen Riffs und einem schönen Wechselspiel zwischen schnellem Gekloppe und langsameren, teils doomig angehauchten Parts. Die ersten zwei Tracks liefern so schonmal einen Ohrenschmaus für Freunde der düsteren Unterhaltung.

Deprevation bescheren dem Zuhörer im Anschluss mit "Moloch" und "Cotard" ebenfalls ein, nicht minder düsteres aber etwas weniger melodischeres, Brett. Hier gibt es feinen Blackened Hardcore mit Crust-Einschlag auf die Ohren. Der Gesang geht, Black Metal-typisch, mehr ins Kreischende, Gitarren, Bass und Drums tun ihr übriges dazu und schon haben wir zwei wunderbare Blackened Crust Granaten in den Ohren.

Wer Freude an Metal, insbesondere an Black Metal hat, kann hier beherzt zugreifen und auch Vollblutkrusten, die neben Discharge auch noch Discharge, Discharge und Discharge hören, sollten diesen beiden Bands mal ihr Öhrchen leihen. Falsch macht man damit auf jeden Fall nix.

Die Split gibt es für 4 Öcken auf Bandcamp zum Download oder für 5 als Vinyl zu kaufen.

Auf Facebook sind sowohl ANCST als auch Depravation vertreten und freuen sich über eure Daumen (abgeschnitten und postalisch zugesandt gerne, digital ist aber auch ok).

Beide Bands sind im März auch gemeinsam Live an folgenden Terminen zu bewundern:

09.03.2018 Mørtelwerk, Leipzig
10.03.2018 EMIL, Zittau
31.03.2018 Oettinger Villa, Darmstadt

Sonntag, 18. Februar 2018

Review: Procrastinate - Subjugated Herd (2014)


Aus Griechenland kommt unsere nächste Band und bietet sehr geilen Crust/Hardcore Punk mit leichtem Grindcore-Einschlag.

Statt hier aber, wie viele andere Vertreter des Genres draufloszuhauen und auf-Teufel-komm-raus auf Lautstärke, Geschwindigkeit und ein gewisses Maß an Dissonanz zu setzen, schlägt man hier einen anderen Weg ein.

Die Songs sind meist eher schleppend, düster gehalten und das trägt immens zur Stimmung der EP bei. Natürlich geht es dabei auch gerne mal in die Vollen aber es ist sehr abwechslungsreich gehalten. Langeweile kommt so auf jeden Fall nicht auf.

Auch soll hier erwähnt sein, dass sowohl Instrumente, als auch Sänger bestens aufeinander abgestimmt sind und, sozusagen, eine perfekte Symbiose eingehen. Technisch stimmt also auch alles.

Vergleiche fallen mir hier schwer, am nächsten käme, vom Sound her, vielleicht DRÅP, die ich ebenfalls schon reviewen durfte, in Frage.

Freunde des technisch versierten Crustpunks, mit leichtem hang zu düsteren Arrangements, greifen hier auf jeden Fall zu, sonst kommt der Kratt eines Nachts in euer Zimmer und kackt euch in die Stiefel.

Zum Download gibt es das ganze natürlich bei Bandcamp.

Und Facebook... Ihr wisst Bescheid.

Freitag, 16. Februar 2018

Review: FIEND - Derailed EP (2014)


Es ist mal wieder Zeit für etwas mehr Lärm. Und da sind Fiend aus Fresno, Kalifornien genau richtig für.
In 9 zähnefletschenden Grindcore Tracks (von denen genau einer die Spielzeit von einer Minute überschreitet) wird gnadenlos drauf los geknüppelt. Mal mit Höchstgeschwindigkeit, mal aber auch schleppend, groovig.

Die EP kommst so grade mal auf 6 Minuten Spielzeit aber das macht gar nix, als Freund von Blastbeats, zweistimmigem, gutturalem Gesang und generell brachialer Musik wird man hier bestens bedient.

Grindcore ist nicht immer technisch anspruchsvoll und will es häufig auch nicht sein, und das mag hier manchmal auch so der Fall sein, aber "Derailed" ist trotzdem ein sehr schönes Stück Krachmusik, das den Zuhörer wunderbar unterhält.

Freunde der härteren Gangart machen bei Fiend jedenfalls nichts falsch und können beherzt zugreifen.

Gibt's natürlich bei Bandcamp zum Download

Und bei Facebook... ihr wisst schon, Daumen und so.

Mittwoch, 14. Februar 2018

Review: Cheap Drugs - Angst (2015)

Schon wieder eine Band aus Belgien. Ich weiß nicht, was die da ins Trinkwasser machen aber es scheint ziemlich geile Bands hervorzubringen.

Cheap Drugs spielen wunderbaren Hardcore Punk der alten Schule, der sich in keinster Weise vor den großen Namen aus diesen Genres zu verstecken braucht. In 12 Songs wird einfach, mal mit hoher Geschwindigkeit, mal mit dennoch druckvollem Midtempo, drauflos gebolzt, als gäbe es kein Morgen mehr. Man verkommt dabei jedoch nie in stumpfes Geschrammel (was aber auch nicht schlimm wäre), sondern wahrt immer ein gewisses technisches Gespühr, so dass die Songs nicht langweilen.

Am besten lassen Sich Cheap Drugs vielleicht tatsächlich mit Bands wie Minor Threat vergleichen, nur eine Ecke wütender und druckvoller. "Angst" stellt jedenfalls ein technisch solides Stück Hardcore Punk ohne überflüssiges Geschnörkel dar. Geradeaus auf die Fresse und nach dem Genuss der 12 Tracks sagt man mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen artig "Danke" und fragt: "Thanks Sir, may I have another?" Ungefähr so, wie früher, wenn der Vater einen mit dem Gürtel vertrimmt hat. Nur eben in Gut.

Freunde von Oldschool Hardcore machen hier jedenfalls definitiv nichts falsch.

Das Album gibt es zum Download bei Bandcamp.

Auf Facebook darf man natürlich auch gerne einen Daumen zurücklassen.

Montag, 12. Februar 2018

Review: Ikari Warriors - Sundowner (2018)


Ikari Warriors stammen aus England und legen mit ihrem ersten full-lenght-Album"Sundowner" einen feinen Punkrocksilberling hin. Ein bisschen oldschooliger Punk trifft auf oldschooligen Hardcore und vermischt das ganze zu einem ordentlich druckvollem Appetithäppchen, dem es dennoch nicht an Melodie mangelt.

Beeinflusst von Bands wie Alkaline Trio und den Descendents und teilweise mit, an alte Videogames erinnernden (die Band hat sich immerhin nach einem kleinen Arcadegameklassiker benannt), Synths angereichert wird in 10 Tracks munter, rotzig drauflos gerockt. Die Songs haben teilweise etwas Hymnenartiges an sich und laden geradezu zum Mitsingen ein.

Im vergleich zu den Crustsachen, die ich hier am häufigsten reviewe, wirken Ikari Warriors natürlich eher zahm, davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Hier steckt eine geballte Ladung Energie und Spielfreude drin und das merkt man auch.

Wer also Bock auf melodischen Punkrock mit reichlich Power dahinter hat, der sollte bei Ikari Warriors auf jeden Fall zugreifen.

Das Album gibt es bei Bandcamp zum Download.

Und natürlich sind Ikari Warriors auch bei Facebook vertreten, wo sie sich über jeden Like freuen.

Donnerstag, 8. Februar 2018

Review: Barrio Slam - Rest Easy (2018)


Manchmal, kommen die fettesten Bretter in Form einer einfachen Empfehlung zu einem. Man nimmt sie zur Kenntnis, sagt sich: "Hör ich mir später an." und vergisst sie dann meistens für ein paar Tage. So ging es mir mit Barrio Slam aus dem sonnigen Kalifornien.

Holla die Wurzelelfe, da wäre mir beinahe ein kleiner Meilenstein entgangen. 

Was hier abgeliefert wird ist allerfeinster, wütender Hardcore. Schnell, laut, hart und mit einer gehörigen Portion Zorn angereichert. In fünf herrlich abgemischten Tracks wird nach Art der alten Schule losgeknüppelt, als gäbe es kein Morgen mehr, ohne aber den Groove zu verlieren.

Wer die frühen Suicidal Tendencies, Sick Of It All und ähnliche Vertreter des Hardcore Genres mag, darf sich "Rest Easy" nicht entgehen lassen.

Zum Download gibt's das Ding natürlich auf Bandcamp

Und zu Facebook hier lang.

Dienstag, 6. Februar 2018

Review: Chikara - Sewer EP [2017]


Es gibt wirklich wenige Bands, die meine Ohren zum Bluten bringen (ausgenommen vielleicht Helene Fischer und ähnliche Schlagermusikanten, aber das ist eine andere Geschichte). Die Schweden von Chikara kriegen das mit ihrer wilden Mischung aus Crust, Noise und Punk aber problemlos hin. Das tut ohne Frage in den Gehörkanälen weh, soll es aber auch. Bösartig bellender, übersteuerter Gesang trifft auf fulminantes Geknüppel von,  den ebenfalls übersteuerten Gitarre, Bass und Drums. Das WILL nicht mal gefallen. Mir gefällt's aber. Wer seine Schmerzgrenzen mal austesten möchte oder aber wie ich auf unbarmherziges highspeed Geschrammel steht, der darf hier natürlich gerne zugreifen. Warnung: Kann zu bleibenden Gehörschäden führen.

Bei Bandcamp gibt es die EP zum Gratis Download.

Und wem es gefallen hat, kann auf Facebook einen Daumen nach oben geben.

Sonntag, 4. Februar 2018

Review: Dödsrit - s/t (2017)


Dödsrit aus Schweden haben mit Ihrer selbstbetitelten Detub EP etwas Besonderes zusammengezimmert.

Das Nachfolgeprojekt von Totem Skin kombiniert in vier Songs Black Metal mit Crustcore in einer Form, wie ich Sie bisher noch nicht erlebt habe.

Nackenbrechende Geschwindigkeit trifft auf kreischende BM-Shouts und wird sowohl mit crustigem Geschrammel als auch ausgereiften, athmosphärisch-düsteren Melodien angereichert.

Bei all der Geschwindigkeit wird nicht vergessen, zwischendurch auf die Bremse zu treten und ruhige Klänge einzubauen. Dieser Wechsel zwischen Bombast und verträumten, melancholischen instrumentalen Einschüben macht Dödsrit zu einem besonderen Vertreter des Blackened Crust und soll hiertmit jedem Fan des Genres ans Herz gelegt sein.

Es bleibt zu hoffen, dass wir sehr bald mehr von dieser Band hören.

Auf Bandcamp gibt es die EP zum Download.

Und natürlich gibt es Dödsrit auch auf Facebook, wo man gerne einen Daumen hinterlassen kann.

Freitag, 2. Februar 2018

Review: Litige - Fuite En Avant (2017)

Die nächste Band, die ich euch vorstellen möchte, kommt aus Lyon in Frankreich und beschert dem Zuhörer feinsten Riot Grrrl Punkrock, der sowohl melodisch, als auch deftig ist.

Litige klingen dabei wie eine wütendere, französische Version von Bikini Kill oder Bambix, ohne dabei zu einer Kopie zu verkommen. Hier trifft druckvoller, technisch versierter Punrock auf  wütend kraftvollen und gleichzeitig sanften Gesang, so dass es ein reiner Gaumenschmaus fürs Trommelfell ist.

Die Songs sind größtenteils auf Französich gehalten, was mir das Textverständnis leider etwas erschwert, es finden sich aber auch englische Titel im Repertoire.

Wer freude an leicht poppigem Punkrock mit engelsgleichem, weiblichem Gesang hat, ist bei Litige jedenfalls gut aufgehoben.

Die Scheibe gibt es für 7 Euronen bei Bandcamp oder analog bei DESTRUCTURE RECORDS.

Mittwoch, 31. Januar 2018

Review: Missiles Of October - Better Days (2016)


Missiles Of October aus Belgien liefern auf ihrem neuesten Album "Better Days" (Das nun auch schon knapp zwei Jahre alt ist. Mensch Kratt, du darfst deine Reviews nicht so schleifen lassen!) wieder feinsten Sludge mit ordentlichem Punkrock-Einfluss.

Wer den Vorgänger "No Panic" von 2014 gehört hat, weiß hier schon ungefähr, was auf ihn zukommt: druckvolle Songs, rauher, kehliger Gesang, fette Gitarren und ein grooviger Bass werden zu einem wohlbekömmlichen Süppchen zusammengerührt und dem Zuhörer direkt ins Mittelohr eingeflößt.

Für Freunde des Slufge definitiv zu empfehlen aber auch Punkfans kommen hier auf ihre Kosten. Besonders haben es mir "No Brain, No Headache" und der Titeltrack angetan.

Den drei Herren aus Brüssel kann ich jedenfalls nur ein fettes "Merci" für diese Scheibe entgegenröhren (wirkt wahrscheinlich grusliger, als ich mir gerade vorstelle)

Das Album gibt es bei Bandcamp zum downloaden.

Ihr seit ebenso dazu angehalten, den sympathischen Herren einen nach oben gerichteten Daumen bei Facebook zu hinterlassen.

Freitag, 26. Januar 2018

Review: Gravehuffer - Your Fault (2017)


Die dritte Veröffentlichung von Gravehuffer aus Joplin, Missouri feuert ein furioses Feuerwerk feinster Vollgasmucke ab. Irgendwo zwischen Crust, Thrash Metal, Hardcore und Sludge geht es hier mal schleppend groovig, mal mit Höchstgeschwindigkeit knüppelnd voran.

Es treffen wütendes, bellendes Shouting auf technisch überzeugendes Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug aufeinander, durchzechen eine Nacht in einer verrauchten Kneipe und zeugen anschließend auf der Matratze eines, eher ungemütlichen Motelbetts, ein musikalisches Metalhardcorepunkmonsterbaby, das dem Zuhörer mit Anlauf ins Öhrchen krakehlt.

"Your Fault" überzeugt mit abwechslungsreichen Songs, genialer Abmischung und ausgewogenem Wechsel aus schnellem, harten Sound und Midtemponummern.

Ebenso sollen hier die Texte erwähnt werden. Hier finden sich neben sozialkritischen Themen wie in "Kill For Sport" und "Powers That Be" auch eine Skating-Hymne ("Shut Up And Skate"), eine lyrische Auseinandersetzung mit den Beltway Sniper Attacks ("Death Caprice") und sogar einen Song über den coolsten Superheld aller Zeiten, Aquaman ("Of Fish And Men").

Musikalisch und Lyrisch erwartet den Zuhörer also reinster Bombast in 12 Songs.

"Your Fault" kann über Bandcamp heruntergeladen werden, ebenso kann man dort das Album noch auf Tape erwerben. Und wer das Album auf Vinyl haben möchte, kann es hier vorbestellen.

Auf Facebook sind Gravehuffer ebenfalls vertreten und freuen sich über jeden Like.

Donnerstag, 25. Januar 2018

Review: Deathletics - Life Insurance (2017)



Deathletics aus Köln sorgen weder für blutende Ohren, noch für aufgerollte Zehennägel, sondern spielen eine Mischung aus Alternative, Punkrock und Post-Hardcore. Im Vergleich zu den Bands, die sich normalerweise in diesem Blog finden, kann man hier schon beinahe von "Soft" sprechen. Und doch ist "Life Insurance" eine der besten Platten, die ich 2017 gehört habe.

Doch warum? Erklärbär Kratt sagt euch, warum:

Zunächst einmal wären da die sehr genial arrangierten Songs, die sowohl schnellen Punk, als auch langsamere, melodiöse Nummern zulassen. Es kommt beim Genuss dieser Scheibe keine Langeweile auf, da Deathletics genau die richtige Mischungs aus schönen Melodien und Bombast liefern.

Ebenso ist die technische Finesse lobend zu erwähnen. Die Herrschaften beherrschen ihre Instrumente und machen daraus auch kein großes Geheimnis. Das Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug beschränkt sich somit nicht auf simples Drei-Akkorde-Ufta-Ufta sondern ergänzt sich perfekt und wird vom, sehr stark an Bad Religion erinnernden Gesang, noch abgerundet.

Die Abmischung der Songs ist ebenso sehr gelungen und lässt keine Wünsche offen.

"Life Insurance" stellt somit ein Rundum gelungenes Debut dar und macht Lust auf mehr. Und obwohl das Album mit 12 Songs und einer Spielzeit von 33 Minuten aufwarten kann (das ist ungefähr drölfmal so viel, wie die durchscnittliche Spieldauer der Alben, die ich hier normalerweise vorstelle), ist man irgendwie doch viel zu schnell am Ende angelangt. Zum Glück hat ein ganz schlauer Mensch den Replay Button erfunden.

Wer also Lust auf Alternative beeinflussten, rotzigen Post Hardcore mit dreistimmigem Gesang hat der sollte bei Deathletics auf jeden Fall zugreifen.

Auf Bandcamp kann man das Album downloaden, entweder umsonst oder gegen eine kleine Spende.

Ebenso sind die Herren auf Facebook vertreten, man kann also auch dort mal vorbeischauen und auf dieses Daumen-Symbol klicken, von dem immer alle reden.