Dienstag, 18. August 2015

Review: Die Kunstbanausen - Es Werde Licht.


Lang ist es her seit dem letzten Review und dieses Mal gibt es dazu sogar noch etwas, was mir überhaupt nicht ähnlich sieht: Eine Scheibe, die vollkommen ohne Gegrunze, Geröchel, Gekreische und Geballer auskommt sondern vielmehr mit diesen seltsamen Erfindungen namens "Melodie" (was das denn?!) und "klarem Gesang" (was DAS denn??!!) aufwartet. Und so sehr ich auch Verfechter der These bin, dass Musik am besten ist, wenn man diese als solche kaum noch erkennen kann (sprich: je mehr Ohrenaua, desto gut) komme ich nicht umhin zu sagen, dass hier alles stimmt: Die Kunstbanausen bieten dem Hörer schönen, mit musikalischen Zitaten angereicherten Deutschpunk mit durchdachten tiefgründigen Texten, fernab der "Scheißbullenscheißstaatscheißscheißepogopogosaufendrogennofjutscha"-D-Punk-Klischees.

Das ganze geht musikalisch sogar schon mehr in Richting Alternative oder Indie-Rock, man hört manchmal ein bisschen Pixies durchschimmern, bei anderen Songs meint man, dass diese ebensogut von den Toten Hosen oder Wizo hätten sein können, und dann zwischendrin findet man wieder Lieder, die ein bisschen an The Clash erinnern. Das klingt jetzt vielleicht so, als wäre der ganze Sound willkürlich zusammengeklaut, trifft aber in keinster Weise zu.

Dieser stimmt hier im Übrigen von Vorne bis Hinten, immerhin zeichnet sich Wilde Zeiten und Ex-Untergangskommando Frontmann Michael Beckerle für die Produktion verantwortlich.
"Es Werde Licht" ist keine Abgehplatte, zu der man wie der wilde Watz durchs Wohnzimmer springt und die Einrichtung zu Kleinholz verarbeitet und hat es auch nicht nötig, das zu sein. Zum Luftgitarre Zocken, Mittanzen, Mitsingen (ja, SINGEN, das ist dieses komische Ding, das ich nicht beherrsche) oder auch einfach zum entspannt Zurücklehnen und die Musik Genießen ist die Platte perfekt.

Anspieltipps:
  • Russisches Roulette
  • Reihenhäuser
  • Geschichte eines Träumers
Homepage:
http://www.diekunstbanausen.net/

Als Download käuflich erwerbbar unter:
http://mp3s.punk.de/Die_Kunstbanausen-Es_werde_Licht.-549.html

Dienstag, 16. Juni 2015

Review: Panzerband - s/t


Zum Aufwachen gibts Deutschpunk. Panzerband kommen aus Flensburg, Hamburg und Hannover und sind (nach eigener Aussage) "Viel besser, als deine Band!". Das wollen wir mal unbesehen glauben. Das dreiköpfige Punkrockungetüm ist aber auch ziemlich gut. Hier wird nicht stundenlang an Soli rumgefidelt sondern schöner, rotziger, auf die Fresse Deutschpunk gespielt. Das ganze wird dann noch mit etwas ironischen und daher gleich viel geileren Texten garniert und schon hat man ein schönes Deutschpunkbrett, das mich (auch, wenn sie natürlich nicht so gut wie Panzerband sind) ein bisschen an Kotzreiz erinnert. Bei Titeln wie "Galaxy S4", "Panzerfahrn, rumballern" oder "Wer eine Jogginghose trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren" kommt zumindest Freude auf.
Und beim überkracher "Deutschland, meine Perle" will man auch gleich "Deutschland, du Kackloch" mitbrüllen. Eindeutig Pogobar.

Reinhören kann man hier:

http://panzerband.bandcamp.com/album/s-t

Und hier gibts noch nen Bandblog:

http://panzerband.blogsport.eu/

Montag, 15. Juni 2015

Review: Ruleta Rusa - Aqui No Es


Aus dem sonnigen Kalifornien kommt die nächste Band mit einer geballten Ladung Street / Hardcore Punk ala The Casualties, The Unseen und anderen Vertretern dieser Richtung. Hier geht es zwar auch ordentlich laut aber nicht minder melodisch zur Sache. In 11 Songs wird hier ein Punkbrett nach dem anderen losgetreten, bei dem der Fuß automatisch mitwackelt. Dass die Lieder allesamt spanischsprachig sind stört da kaum, sondern trägt vielmehr zum Charme des Albums bei, auch wenn meine Wenigkeit kaum etwas von den Texten versteht.
Eindeutig die Highlights sind hier "La Ley" und "Hipocrita / Desobediencia", beides super Uptempo Nummern zum Abgehen, die beide durch prägnante Soli bestechen und Bock auf mehr machen.

Zum Download gibt's die Scheibe hier:

http://ruletarusa.bandcamp.com/album/aqui-no-es

Und hier die Facebookpräsenz:

https://www.facebook.com/RuletaRusaSF

Review: Gasmask Terrör - s/t LP


Dass die Franzosen auch was anderes können, als Chansons zu trällern beweisen uns heute Gasmask Terrör aus Bordaux, Frankreich. Hier wird gänzlich auf Melodie geschissen und stattdessen feinstes aggressives Crustcore/D-Beat Geböller aufgefahren. Das mag natürlich nicht jedermanns Geschmack sein, das ist aber auch gut so. Der Gesang erinnert manchmal an einen ausgehungerten, geifernden Straßenköter, die Gitarren kreischen und der Bass wummert fröhlich vor sich hin, das ganze gibt es dann natürlich auch nur in schnell oder schneller und laut. Der Durchschnittliche Musikliebhaber wird vom musikalischen Output dieser Band bereits nach einem Lied genug haben, der geneigte Krachliebhaber wird an Gasmask Terrör aber seine helle Freude haben. Für Freunde der härteren Punkgangarten und speziell für Crusties dürfte diese Band sehr interessant sein. Gasmask Terrör haben bereits zwei LPs und drei EPs veröffentlicht, an Abwechslung soll es also, zumindest, wenn es um Albumcover geht, nicht mangeln.

Alle Alben der Band gibt es auf Bandcamp zum kostenlosen Download:

http://gasmaskterror.bandcamp.com/

Auf der Bandeigenen Homepage gibt's zusätzlich noch Infos zu anstehenden Konzerten usw.

http://gasmaskterror.free.fr/info.html

Sonntag, 14. Juni 2015

Review: L'État C'Est Moi - Born Without Consent


L'État C'Est Moi kommen aus Montreal, Kanada und bieten auf Ihrem zweiten Album "Born without Consent" wütenden Uptempo Hardcore, im Stil von Leftöver Crack und ähnlichen Bands, mit einer Prise mehr Power dahinter und mit ohne Reggea-Einfluss. Die Stimme des Sängers ist wunderbar kratzig und klingt mitunter so, als würde ihm gleich die Lunge raushüpfen, um auch mal "Hallo" zu sagen, mitunter tauchen Ähnlichkeiten zu bereits erwähnten Leftöver Crack oder The Accüsed auf. In sechs Tracks wird erbarmungslos los- und die Gehörgänge des Zuhörers zerlegt. Nach 17 Minuten ist alles dann auch schon wieder vorbei und man bleibt zurück und fragt sich, ob jemand eventuell das Kennzeichen der Dampfwalze notiert hat, von der man gerade überrollt wurde.

"Born without Consent" kann man sich für 5 Kanadische Dollar über Bandcamp herunterladen, ein sehr fairer Preis, finde ich.

https://lecm.bandcamp.com/album/born-without-consent

L'État C'Est Moi sind:

J. L'État: Gesang/Geschrei
D. Stroy und B. Stroy: Gitarren
A. Fish: Bass
Christ the Italian: Schlagzeug

Auf facebook gibt's die Band auch, also bei gefallen ruhig mal auf diesen komischen Daumen klicken:

https://www.facebook.com/pages/L%C3%89tat-Cest-Moi/289222973939

Review: Missiles of October - Don't Panic


Missiles of October kommen aus Belgien und spielen eine wilde Mischung aus Punk, Noiserock und Sludge, soll heißen: schleppende Grooves treffen auf keifenden Gesang und dröhnende Gitarren. Sludge war für mich ein musikalischer Begriff, den ich selbst erstmal recherchieren musste, da ich mit der Musik bisher recht wenig zu schaffen hatte, außer ein paar Kyuss Songs auf meiner Festplatte, die ich sporadisch mal in Playlisten packe, um sie danach wieder rauszulöschen. Die Mischung, die Missiles of Occtober auf ihrem ersten Longplayer anbieten ist aber dann doch etwas explosiver. Mal plätschern die Songs in typischer Sludge/Stonerrock-Manier vor sich hin, mal gehen die drei Jungs mit einer Geschwindigkeit voran, die sich nicht vor gängigen Hardcoreveröffnetlichungen verstecken muss und mal bieten Sie ein wahres Noisegewitter, dass einem die Ohren nur so klingeln. Anspieltipps auf "Don't Panic" sind "Music for Hangover", ein Stück, das ich ums Verrecken nicht mit verkatertem Kopf anhören würde, "Become an Asshole", das wunderbar zwischen Midtempo und Geballer hin- und herschwingt und zu guter letzt den Titeltrack, der das Album mit einem ordentlichen Knall beginnen lässt.

Missiles of October sind:

Lionel Bennnet: Bass & Geschrei
Bob Seytor: Schlagzeug
Mathias Salas: Gitarre & Geschrei

"Don't Panic" kann man sich hier herunterladen:

https://missilesofoctober.bandcamp.com/

Montag, 8. Juni 2015

Review: Crashdollz - s/t


Crashdollz aus Detroit, Michigan liefern auf ihrem selbstbetiteltem Debüt soliden Arschtritt-Punk'n'Roll vom Feinsten ab. Bereits beim ersten Track "Dumpster Punk" fängt der Fuß an mitzuwippen und das bleibt bei den restlichen 11 Tracks auch so. Bei Nikki Darlings rotziger Gesangsstimme fühlt man sich ein bisschen an Riot Grrrl Bands wie. z.B. Bikini Kill erinnert, die musikalische Begleitung bietet eine solide Mischung aus Punk, Garage, Rock'n'Roll und einer guten Portion Schweinerock, wie er z.B. von Nashvillie Pussy, den Backyard Babies oder auch Gluecifer serviert wird.

Live konnte ich diese Band bisher noch nicht erleben, beim Genuss der CD hoffe ich aber, dass es die "Aufprallpuppen" mal über den großen Teich schaffen und für ein paar Konzertabende voller Schweiß, Arschtritte und verschütteter Spirituosen sorgen.

Die Dollz arbeiten bereits am zweiten Album, man darf also auf zukünftige Veröffentlichungen Gespannt sein.

Crashdollz sind:
Nikki Darling - Gesang
Rachel Rekkit - Gitarre
Ron Krash - Bass
Brian Kaos - Schlagzeug

Das Debüt kann man sich hier kostenlos anhören:

http://crashdollz.bandcamp.com/

Und auch ein besuch der Bandeigenen Homepage lohnt sich:
http://www.crashdollz.com/

Dienstag, 2. Juni 2015

Review: Chorea Huntingon - Haunting Memory


Chorea Huntington aus Berlin liefern mit ihrem ersten Demotape "Haunting Memory" ein Hardcorepunk-Brett der Spitzenklasse ab. Rotzig, geradeaus, in die Fresse, mit raren Verschnaufpausen dazwischen. Bei all der Lautstärke und dem Geschrei kommen dennoch nicht die Melodien zu kurz und es bleibt sogar noch Platz für "liebliches Geträller" (O-Ton Chorea Huntington). In ca. 20 Minuten und 10 Tracks wird dem Zuhörer handgemachte Hausmannskost der Marke "Laut, Hart und Schnell" mit Titeln wie "Sick of your Fairytales", "Fuck the Iron Cross" oder "Safety Pin" (derzeit mein Lieblingstrack auf der Demo) aufgetischt. Der geneigte Zuhörer sollte also Appetit mitgebracht haben.

Chorea Huntington wurde Mitte 2003 gegründet, 9 Jahre später folgte das erste Konzert mit Neid und Abrupt im Koma F in Berlin. Im selben Jahr begleiteten sie Contempt auf Tour, 2015 folgte eine 11-tägige Europatour mit Call The Cops. Sämtliche Mitglieder waren zuvor in anderen, nicht minder krachigen Bands wie z.B. Harnleita, Auweia! oder Sick Society aktiv, um nur ein Paar zu nennen. Mitte nächsten Jahres ist geplant den ersten Longplayer rauszubringen.

Chorea Huntington sind:

Bobo the Voice: Gitarre
Gero Totmacher: Bass
Kandida Scheide: Drums
Lachhut McMillan-Sohn: Gegröhle
Fulke Feuerswunst Fynfeuro: Liebliches Geträller

(wobei ich mitunter das Gefühl habe, dass das nicht ihre bürgerlichen Namen sind).

Die Demo kann man sich über Bandcamp kostenlos runterladen

https://choreahuntington.bandcamp.com/album/haunting-memory

und über Facebook kann man den Jungs und Mädels ein Like und ein fröhliches Hallo da lassen.

https://www.facebook.com/choreahuntington




Montag, 11. Mai 2015

Willkommen im Blog

Aloha, Servus, Ciao, Nihao, Buon Giorno, Tach usw usf.

willkommen zum Blog von Infiltrate, Destroy, Rebuild, der Hardcore, Crust und Punk Sendung auf www.kamikaze-radio.de.

Hier findet Ihr die aktuellen Playlists meiner Sendung, Neuigkeiten zu Alben und Tourterminen und zwischendrin Gesabbel vom Moderator höchstselbst. Blog is im Aufbau, also alles noch karg hier, die nächsten Wochen kommt aber bisschen dazu.