Montag, 3. Oktober 2016

Review: Herida Profunda - s/t (2013)


Herida Profunda (zu Deutsch ungefähr tiefe Wunde) aus Polen haben mit ihrer ersten selbstbetitelten LP absolut alles richtig gemacht. In 11 gnadenlosen Tracks wird dem Zuhörer aufs Gehör geknüppelt, dass man sich so schnell nicht davon erholt. Nach einem, für meinen Geschmack etwas lang geratenen, Intro, das trotz seiner Länge die vorherrschende düstere Grundstimmung großartig einfängt, geht es mit Bombast in die Vollen. Die Band mischt einen schönen Crust/Metal/Hardcore-Hybriden zusammen und reichert das ganze mit einer ordentlichen Portion Groove an (der Bass beim Track "Strach" ist zum Niederknien). Die Mischung aus gutturalem Gebrüll und hohem Kreischgesang understützt das ganze natürlich wunderbar. Herida Profunda bescheren dem Zuhörer also eine Menge Lärm, schaffen es hier aber für genügend Abwechslung zu sorgen, so dass die Platte frisch und interessant bleibt.
Die Texte sind allesamt auf polnisch gehalten, was ich etwas schade finde, da ich die Sprache nicht beherrsche und daher nur vage erraten kann, worum es in den einzelnen Songs geht. Das Hörerlebnis leidet darunter selbstverständlich nicht, im Notfall muss der alte Googleübersetzer eben herhalten.
Wem grooviger Crust mit zweistimmigem Gesang gefällt, der darf bei Herida Profunda getrost zugreifen, falsch kann man damit nichts machen (außer vielleicht die Platte bei Omas Kaffeekränzchen aufzulegen, aber das ist eine ganz andere Geschichte...)

Bandcamp

Facebook