Sonntag, 1. Mai 2016

Review: Discharge - End of Days (2016)


Öfter mal was anderes. Die heutige Band muss eigentlich nicht vorgestellt werden. Ich mache es trotzdem: Discharge, ihres Zeichens seit 30 Jahren aktive UK-Punklegende, Crustkönige und begründer ihres eigenen Subgenres "D-Beat" melden sich mit dem neuen Album "End of Days" zurück. "Aber Kratt...", höre ich die Unken schon rufen, "...wir dachten du reviewst größtenteils unbekannte Bands, deren Alben man sich für Umme auf Bandcamp ziehen kann? Wiese denn jetzt diese Anbiederung an eine Band, die schon erfolgreich ist und ohnehin bei einem großen Label unter Vertrag steht? Das ist doch gar kein Underground mehr!" Dem kann ich nur ein fröhlich dahingeflötetes "FRESSE!" entgegenbringen, wir sprechen hier immerhin von DISCHARGE, da verrate ich ohne mit der Wimper zu zucken sämtliche eventuell vorliegenden Prinzipien. Zumal seit dem letzten Album der Herrschaften 8 Jahre ins Land gingen und die Band immerhin auch einen gewissen Kultstatus genießt, der darin gipfelt, dass es eine inzwischen nicht mehr zählbare Anzahl unzähliger Bands gibt, deren Name entweder mit Dis beginnt oder mit Charge endet. Ich denke somit ist das Review dann doch gerechtfertigt.

Aber nun zum Album selbst: Den Zuhörer erwarten 15 harte, schnelle Tracks, die Discharge in altbewährter Manier runterrocken. Der Stil selbst hat sich hier kaum geändert, man kann vereinzelt mehr Metal-Einflüsse feststellen, was aber eventuell auch daran liegen kann, dass das Album bei Nuclear Blast erschienen ist. Es dröhnt und wummert wie gehabt. Der neue Sänger Jeff J.J. Janiak macht seine Sache auch sehr gut und knüpft wunderbar an die Leistungen der vorherigen Sänger Cal und Rat an (mit Ausnahme vielleicht der dargebotenen Sangeskünste auf der unsäglichen "Grave New World... aber das ist eine ganz andere Geschichte).

Die Produktion des Albums ist fett geworden, der Sound passt, wirkt manchmal aber doch ein wenig zu gut für Discharge.Es rumpelt nach wie vor, wie in alten Zeiten, nur manchmal wirkt es etwas zu glatt. Nichtsdestotrotz ist End of Days eine eindeutige Empfehlung an Discharge Fans und jene, welche die Band jetzt erst neu entdecken.

Bandcamp Link entfällt an dieser Stelle, aber hier kann man die Scheibe käuflich erwerben.

Und auf Fressebuch sind die Herrschaften auch zu finden.